Geschützter Lebensraum Stotzinger Heide

Geschützter Lebensraum

Stotzinger Heide

Am nördlichen Fuß des Leithagebirges befindet sich zwischen den Ortschaften Loretto und Stotzing der Geschützte Lebensraum Stotzinger Heide. Das Gebiet wird von fossilem Leithakalk aufgebaut und umfasst weitläufige sowie sehr artenreiche Wiesen, die durch Gehölzinseln strukturiert sind. Bis in die 1960er-Jahre wurde das Gebiet als Hutweide für Rinder und Schafe, aber auch als Ackerfläche genutzt, bevor die Flächen als Mähwiesen bewirtschaftet und dadurch weitgehend gehölzfrei gehalten wurden.

Große Schutzgebietsteile werden von einem Pannonischen Halbtrockenrasen mit dominierender Aufrechter Trespe (Bromus erectus) eingenommen. Diese artenreichen Flächen sind aufgrund der Blüten von Schopf-Kreuzblume (Polygala comosa), Großer Brunelle (Prunella grandiflora), Kleiner Wiesenraute (Thalictrum minus) und zahlreichen anderen Arten besonders bunt. Bemerkenswert ist das große Vorkommen der Hummel-Ragwurz (Ophrys holoserica). Wo der Bodenaufbau flachgründiger wird bzw. das Ausgangsgestein an die Oberfläche tritt, sind Pannonische Rasensteppen und Felstrockenrasen ausgebildet. Vor allem am Oberhang nehmen diese Pflanzengesellschaften mit Furchen-Schwingel (Festuca rupicola) und Erd-Segge (Carex humilis) größere Flächen ein. Viele trockenheitsangepasste Arten wachsen hier: Österreichischer Tragant (Astragalus austriacus), Liegendes Nadelröschen (Fumana procumbens), Hochstänglige Kugelblume (Globularia bisnagarica), Berg-Gamander (Teucrium montanum) und Kleiner Faserschirm (Trinia glauca).

Die weitläufige Wiesenlandschaft ist ein wichtiger Lebensraum für viele Heuschreckenarten, darunter Felsrasenspezialisten wie die Gefleckte Keulenschrecke (Myrmeleotettix maculatus) oder die Östliche Grille (Modicogryllus frontalis). Auch seltene Nachtfalter finden hier einen geeigneten Lebensraum vor, beispielsweise die Hofdame (Arctia aulica), das Esparsetten-Widderchen (Zygaena carniolica), der Jakobskrautbär (Tyria jacobaeae) und der Skabiosenschwärmer (Hemaris tityus). Darüber hinaus bietet das Schutzgebiet geeignete Bedingungen für das Ziesel (Spermophilus citellus). Als weitere Besonderheit ist das „Große Wiesenloch“ zu erwähnen – eine nicht zugängliche Höhle, welche ein weit verzweigtes Kluftsystem aufweist.

HINWEIS

Helfen Sie mit, dieses Naturjuwel für die nächsten Generationen zu bewahren.

Bleiben Sie auf den Wegen und betreten Sie nicht die sensiblen Wiesenflächen. Viele geschützte Pflanzenarten reagieren empfindlich auf Trittschäden und werden vor Blühbeginn leicht übersehen. Im Schutzgebiet leben auch seltene Tierarten, die einen störungsfreien Rückzugsraum benötigen. Bitte unterlassen Sie daher lautes Musikhören oder sonstige Lärmentwicklung. Außerdem bitten wir um kurze Aufenthalte, da Schutzgebiete keine Naherholungsgebiete, sondern Rückzugsorte für Flora und Fauna sind.

Wir danken für Ihre Unterstützung!

VERHALTENSREGELN

Bitte bleiben sie auf den ausgewiesenen Wegen, führen Sie Hunde an der kurzen Leine und beschädigen sie beim Fotografieren nicht die geschützten Pflanzen und deren Umgebung!

Arten- und Lebensraumvielfalt