
Geschützter Lebensraum
Weißes Kreuz | Großhöflein


Nördlich von Großhöflein liegt mitten im Wald des Leithagebirges der Geschützte Lebensraum Weißes Kreuz. Das Schutzgebiet umfasst artenreiche Trockenrasen mit eingestreuten Wachholderbüschen (Juniperus communis), die bis Mitte des 20. Jahrhunderts als Hutweide genutzt wurden. Der geologische Untergrund ist aus Leitha- und Muschelkalk aufgebaut und tritt in Form von Muschelbänken und Felsfenstern an die Oberfläche.
Das reich gegliederte Relief mit Abhängen, Kuppen und Mulden bewirkt ein Mosaik aus unterschiedlichen Biotoptypen. Große Bereiche werden von Felstrockenrasen über flachgründigen Böden eingenommen. Die bestandsbildende Erd-Segge (Carex humilis) wird hier von trockenheitsliebenden Arten begleitet, dazu gehören Herzblättrige Kugelblume (Globularia cordifolia), Graues Sonnenröschen (Helianthemum canum) und Rundköpfige Teufelskralle (Phyteuma orbiculare). Über offenen Bodenstellen und Felsaustritten befindet sich ein im Burgenland äußerst selten vorkommender, lückiger Kalk-Pionierrasen. Dieser seltene Biotoptyp ist durch extreme Standortverhältnisse geprägt und wird von Flechten, Moosen sowie einjährigen Pflanzen wie dem Kelch-Steinkraut (Alyssum alyssoides) bewachsen. Auf tiefgründigen Standorten und entlang des Waldes ist ein Pannonischer Halbtrockenrasen ausgebildet. Hier wachsen Schwertblättriger Alant (Pentanema ensifolium), Sand-Esparsette (Onobrychis arenaria), Große Kreuzblume (Polygala major) sowie einige typische Saumarten, darunter Echte Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria) und Diptam (Dictamnus albus).
In diesem trockenen Lebensraum fühlen sich Europäische Gottesanbeterin (Mantis religiosa), Steirische Fanghaft (Mantispa styriaca) und zahlreiche seltene Heuschreckenarten – darunter Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens), Brauner Grashüpfer (Chorthippus brunneus) oder die sehr massig wirkende Steppen-Sattelschrecke (Ephippiger ephippiger) – wohl. Das Gebiet ist außerdem bekannt für seine Schmetterlingsvielfalt. Neben dem seltenen Zahnflügel-Bläuling (Polyommatus daphnis) sind hier Veränderliches Widderchen (Zygaena ephialtes), Russischer Bär (Euplagia quadripunctaria), Roter Würfel-Dickkopffalter (Spialia sertorius) und Weißbindiges Wiesenvögelchen (Coenonympha arcania) zu beobachten.

HINWEIS
Helfen Sie mit, dieses Naturjuwel für die nächsten Generationen zu bewahren.
Bleiben Sie auf den Wegen und betreten Sie nicht die sensiblen Fels- und Trockenrasenflächen. Viele geschützte Pflanzenarten reagieren empfindlich auf Trittschäden und werden vor Blühbeginn leicht übersehen. Im Schutzgebiet leben auch seltene Tierarten, die einen störungsfreien Rückzugsraum benötigen. Bitte unterlassen Sie daher lautes Musikhören oder sonstige Lärmentwicklung. Außerdem bitten wir um kurze Aufenthalte, da Schutzgebiete keine Naherholungsgebiete, sondern Rückzugsorte für Flora und Fauna sind.
Wir danken für Ihre Unterstützung!
VERHALTENSREGELN
Durch eine starke Freizeitnutzung werden die sensiblen Trockenrasen beeinträchtigt. Bitte bleiben Sie auf den Wegen, führen Sie Hunde an der kurzen Leine und fahren Sie nicht mit dem Fahrrad im Schutzgebiet!

Arten- und Lebensraumvielfalt




