
Naturschutzgebiet
Goldberg | Schützen am Gebirge


Das kleine Naturschutzgebiet liegt auf der höchsten Erhebung des Ruster Hügellandes – dem gleichnamigen Goldberg (224 m). Das Schutzgebiet beherbergt kleinräumige Trockenrasenflächen, die durch einen lichten Flaumeichen-Buschwald (Quercus pubescens) vielfältig strukturiert sind. Dieser Trockenwald bedeckte ursprünglich den gesamten Oberhang, wurde jedoch in der Vergangenheit durch Beweidung zugunsten von artenreichen Hutweideflächen zurückgedrängt.
Das Urgestein tritt auf der Hügelkuppe an die Oberfläche – auf diesem durch tertiären Leithakalk geprägtem Standort haben sich Felstrockenrasen ausgebildet. Hier wachsen an Hitze und Trockenheit angepasste Pflanzen wie Meergrüner Bergfenchel (Seseli osseum), Zwiebel-Rispengras (Poa bulbosa), Kelch-Steinkraut (Alyssum alyssoides) sowie Weißer und Milder Mauerpfeffer (Sedum album, S. sexangulare). Die Felsregionen werden auf etwas tiefgründigeren Böden von Pannonischen Rasensteppen mit Federgras (Stipa pennata agg.) und Pfriemengras (Stipa capillata) umgeben. Ebenfalls für diesen Standort typisch sind Zwerg-Schwertlilie (Iris pumila), Christusaugen-Alant (Pentanema oculus–christi), Frühlings-Adonisröschen (Adonis vernalis), Ästige Graslilie (Anthericum ramosum) und Liegender Ehrenpreis (Veronica prostrata). An den lichten Flaumeichen-Buschwald anschließend wächst ein Strauchmantel aus Zwerg-Weichsel (Prunus fruticosa). Im Übergangsbereich von Offenland zu Gehölzen treten zudem arteinreiche Trockenbusch-Säume auf. Besonders viele attraktive Blütenpflanzen prägen hier das Bild: Blut-Storchschnabel (Geranium sanguineum), Purpurblaue Rindszunge (Aegonychon purpurocaeruleum) oder Bunte Flockenblume (Centaurea triumfettii).
Das Lebensraummosaik bietet optimale Lebensbedingungen für die Östliche Smaragdeidechse (Lacerta viridis) und einige gebietstypische Vögel wie Heidelerche (Lullula arborea), Sperbergrasmücke (Sylvia nisoria) oder Wiedehopf (Upupa epops). Außerdem nutzt die Große Heidelibelle (Sympetrum striolatum) das Schutzgebiet als Jagdrevier. Gut getarnt in der Vegetation lauert die Europäische Gottesanbeterin (Mantis religiosa) – sie frisst Spinnen, Heuschrecken und diverse Hautflügler.

HINWEIS
Helfen Sie mit, dieses Naturjuwel für die nächsten Generationen zu bewahren.
Bleiben Sie auf den Wegen und betreten Sie nicht die sensiblen Fels- und Trockenrasenflächen. Viele geschützte Pflanzenarten reagieren empfindlich auf Trittschäden und werden vor Blühbeginn leicht übersehen. Im Schutzgebiet leben auch seltene Tierarten, die einen störungsfreien Rückzugsraum benötigen. Bitte unterlassen Sie daher lautes Musikhören oder sonstige Lärmentwicklung. Außerdem bitten wir um kurze Aufenthalte, da Schutzgebiete keine Naherholungsgebiete, sondern Rückzugsorte für Flora und Fauna sind.
Wir danken für Ihre Unterstützung!
VERHALTENSREGELN
Durch eine starke Freizeitnutzung werden die sensiblen Trockenrasen beeinträchtigt. Bitte bleiben Sie auf dem Weg, führen Sie Hunde an der kurzen Leine und fahren Sie nicht mit dem Fahrrad im Schutzgebiet!

Arten- und Lebensraumvielfalt




