Naturschutzgebiet Schachblumenwiese | Hagensdorf

Naturschutzgebiet

Schachblumenwiese | Hagensdorf

Das Naturschutzgebiet Schachblumenwiesen weist eines der bedeutsamsten Vorkommen der Schachblume (Fritillaria meleagris) in Österreich auf. Das Schutzgebiet besteht aus zwei Teilflächen in den Ortschaften Luising sowie Hagensdorf und umfasst Restflächen ehemals weit verbreiteter Feuchtwiesen entlang der Strem. Die Wiesen standen früher stark unter dem Einfluss des Grundwassers und alljährlich auftretender Frühjahrsüberflutungen – diese natürliche und für den Lebensraum typische Dynamik wurde durch die Regulierung der Strem eingeschränkt.

Große Flächen des Schutzgebietes werden von feuchten bis wechselfeuchten Bachkratzdistel-Wiesen eingenommen. Die typisch ausgeprägten feuchten Bestände mit Bach-Kratzdistel (Cirsium rivulare) und Gewöhnlicher Kuckuckslichtnelke (Lychnis flos-cuculi) sind in flachen Senken zu finden. Die wechselfeuchten Bestände dominieren und sind von trockenheitsliebenderen Arten wie dem Furchen­-Schwingel (Festuca rupicola) und dem Echten Labkraut (Galium verum) geprägt.

Auf den gehölzfreien Hagensdorfer Wiesen ist noch kleinflächig eine Pfeifengraswiese ausgebildet. Darin finden sich seltene Pflanzen – beispielsweise Lungen-Enzian (Gentiana pneumonanthe), Teufelsabbiss (Succisa pratensis) oder Echte Betonie (Betonica officinalis). In einer Senke befindet sich ein artenarmes Großseggenried, das in niederschlagsreichen Perioden überflutet wird und sehr sumpfige Standortbedingungen aufweist.

Das Schutzgebiet stellt einen wichtigen Lebensraum für die gefährdete Wanstschrecke (Polysarcus denticauda), den Heilziest-Dickkopffalter (Muschampia floccifera) und den Skabiosenschwärmer (Hemaris tityus) dar. Darüber hinaus bieten die Wiesenflächen und die temporären Kleingewässer einen interessanten Lebensraum für etliche Amphibien- und Reptilienarten.

HINWEIS

Helfen Sie mit, dieses Naturjuwel für die nächsten Generationen zu bewahren.

Bleiben Sie auf den Wegen und betreten Sie nicht die sensiblen Wiesenflächen. Viele geschützte Pflanzenarten ­reagieren empfindlich auf Trittschäden und werden vor Blühbeginn leicht übersehen. Im Schutzgebiet leben auch seltene Tierarten, die einen störungsfreien Rückzugsraum benötigen. Bitte unterlassen Sie ­daher lautes Musikhören oder sonstige Lärmentwicklung. Außerdem bitten wir um kurze Aufenthalte, da Schutzgebiete keine Naherholungsgebiete, sondern Rückzugsorte für Flora und Fauna sind.

Wir danken für Ihre Unterstützung!

VERHALTENSREGELN

Bitte bleiben Sie auf den ausgewiesenen Wegen, führen Sie Hunde an der kurzen Leine und beschädigen Sie nicht beim Fotografieren die geschützten Pflanzen und deren Umgebung!

Arten- und Lebensraumvielfalt